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Brain Health: Gesunderhaltung des Gehirns bei MS

Der MS-bedingte Hirnvolumenverlust führt zur Behinderungsprogression und damit zu kognitiven und körperlichen Einschränkungen. Die Gesunderhaltung des Gehirns mit einer frühzeitigen wirksamen Therapie ist daher entscheidend für den Behandlungserfolg bei MS.

Brain Health bezieht sich auf den Zustand des Gehirns und dessen Fähigkeit, optimal zu funktionieren. Als Schaltzentrale des Körpers steuert das Gehirn nicht nur unsere Bewegungen und Sinneswahrnehmungen, sondern auch komplexe kognitive Prozesse wie Denken, Erinnern und Lernen. Daher ist der Schutz und die Gesunderhaltung des Gehirns von grundlegender Bedeutung für das körperliche und geistige Wohlbefinden und damit für die Lebensqualität.

MS führt zu beschleunigter Hirnatrophie

Hirnatrophie bezeichnet den allmählichen Verlust von Hirngewebe, der im natürlichen Alterungsprozess bei jedem Menschen auftritt. Die entzündlichen Prozesse der MS führen jedoch zu einem schnelleren und stärkeren Verlust des Hirnvolumens: Bei unbehandelter MS beträgt die Hirnatrophie durchschnittlich 0,5 bis 1,35 Prozent pro Jahr. Im Vergleich: Bei gesunden Menschen liegt sie bei etwa 0,1 bis 0,5 Prozent pro Jahr.1

Quelle: Roche Fachportal

Neurologische Reserve kompensiert Hirnatrophie

Der beschleunigte Verlust von Hirngewebe kann in allen Krankheitsphasen der MS erfolgen und beginnt meist bereits vor der Diagnose. Insbesondere in der Anfangsphase der Erkrankung bleibt die Hirnatrophie jedoch häufig unbemerkt. Denn das Gehirn besitzt die Fähigkeit, den Verlust von Hirngewebe bis zu einem gewissen Grad auszugleichen. Diese Fähigkeit heißt neurologische Reserve und basiert auf der Gehirnreserve und der kognitiven Reserve. Die Gehirnreserve bezieht sich auf das physisch vorhandene Hirnvolumen. Laut Studien weisen Ältere mit einem großen Gehirn später kognitive Einschränkungen auf als Menschen mit einem geringeren Hirnvolumen. Die kognitive Reserve beschreibt dagegen die Fähigkeit des Gehirns, Schäden und damit verbundene Beeinträchtigungen aktiv auszugleichen: Treten in einem Bereich Schäden auf, können andere Hirnareale die Funktion teilweise übernehmen.1

Hirnvolumenverlust und Behinderungsprogression bei MS

Ist die neurologische Reserve des Gehirns jedoch erschöpft, können Schäden nicht mehr kompensiert werden und sich in bleibenden Beeinträchtigungen zeigen. Die beschleunigte Hirnatrophie kann dann zu erheblichen Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten und Mobilität und damit zu Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität führen. Der Schutz des Hirnvolumens stellt daher ein zentrales Therapieziel bei MS dar.

Diesen Zusammenhang verdeutlicht auch eine Meta-Analyse mit 13.500 Menschen mit RRMS: Über einen Zeitraum von zwei Jahren korreliert der Behandlungseffekt auf die Hirnatrophie mit dem Effekt auf die Behinderungsprogression.2

Hochwirksame MS-Therapien zum Schutz des Hirnvolumens

Die Behandlung der MS zielt darauf ab, die Krankheitsaktivität zu unterdrücken, das Hirnvolumen zu erhalten und so die Behinderungsprogression zu verzögern. Studien belegen, dass ein frühzeitiger Einsatz einer wirksamen MS-Therapie dabei entscheidend ist, um die Hirnatrophie langfristig zu bremsen und das Gehirn möglichst lange gesund zu erhalten.1

Quellen

  1. Giovannoni G et al., Brain Health Report; Oxford PharmaGenesis Ltd, Deutsche Ausgabe 2018.
  2. Sormani MP et al. Ann Neurol. 2014;75:43.